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Laos = Chaos

9. Februar 2015 von Lukas Leave a Comment

An der Grenze kamen dann einige Probleme auf. Zum einen war das Visum von Daniel, mit dem ich u.a. unterwegs war, bereits einen Tag abgelaufen und zum anderen hatten wir kein Ticket mehr für das Boot, da unser Busfahrer dies bereits eingefordert hatte. Der war allerdings über alle Berge. Mist! Und zudem unglaubliches Chaos, was die Organisation der Bootsfahrten auf laotischer Seite anging. Jaja, die Laoten, reimt sich nicht zufällig auf „Chaoten“. Nach ca. 3 Stunden war der Fall aber geklärt und wir konnten an Bord gehen. Dies ist mir übrigens schon einmal in ähnlicher Form passiert. Man kauft ein Kombiticket für eine Bus- und Bootsfahrt, aber bekommt dann nur ein Ticket, dass man dann dem Busfahrer gibt (weil er es verlangt) und dann keinen Nachweis mehr für das Bootsticket hat. Also als kleiner Tipp: entweder Foto von dem Ticket machen oder garnicht erst aus der Hand geben. Wie auch immer. Wir besorgten uns noch ein paar Snacks und gingen an Bord. 2 Tage lang schipperten wir dann mit dem Boot über den gewaltigen Mekong. Unglaublich lustige Fahrt. Es gab ausreichend Bier und fast alle ca. 50 Insassen waren in bester Trinkstimmung.

Und hier einige Eindrücke:

 

Angekommen in Luang Prabang suchten wir uns ein nettes Hostel und von hier an reiste ich für längere Zeit mit einer ziemlich entspannten Truppe, bestehend aus 2 Brasilianerinnen, einem Spanier und einem iranischen Österreicher 😉 Unglaublich coole Zeit. In Luang Prabang sind wir eines Abends auf einer laotischen Beerdigung gelandet. Sehr strange. Da die Bars und Discos alle um 23:30 Uhr schließen, hatten wir uns nach ein paar Drinks und Ladenschluss auf den Heimweg begeben. Nach ein paar Metern bemerkten wir eine kleine „Party“ mit etwas laotischer Livemusik in einem Hostel. Kurz davor stehen bleibend, wurden wir auch schon von dem Gastgeber hereingebeten. Als ich fragte, was denn hier gefeiert wird, gab er mir die Antwort, dass hier eine Beerdigungsfeier stattfindet. Upps… Dass das Ableben von Angehörigen hier derart fröhlich und ausgelassen gefeiert wird, würde ich mir ehrlich gesagt auch für meine Beerdigung wünschen 😉 Ich unterhielt mich dann einige Zeit mit dem Sohn der Verstorbenen und fragte ihn bestimmt 3-mal in der ersten viertel Stunde, ob es wirklich angebracht ist, dass wir uns auf dieser Beerdigung aufhalten. Er versicherte mir, dass ich mir darüber keine Gedanken machen solle und er und seine Brüder sich freuen, dass wir mit ihnen feiern. Im gleichen Zuge entschuldigte er sich für seine roten, verheulten Augen und gab zu, dass er seit 3 Tagen nicht mehr geschlafen und viel geweint hatte. Mmmh… Verkehrte Welt. Das zeigt, wie überaus (manchmal übertrieben) freundlich, zuvorkommend und gastfreundlich man sich hier gibt. Unglaublich. Über 2 Stunden dort sitzend wurden wir mit Bier und Snacks versorgt. Aron (ich glaube so hieß er) erzählte mir von seiner verstorbenen Mutter, seiner Frau, seinen Kindern, seinem Beruf, zeigte mir Fotos seiner Familie und ein Video von einem Schwimmwettbewerb, bei dem seine 10-Jährige Tochter den 2. Platz belegte. Was mir aufgefallen war, dass Aron und seine Brüder alle kahl rasierte Köpfe hatten. Als ich nach dem Grund fragte, teilte er mir mit, dass es üblich sei für ein paar Tage als Mönch im Kloster zu leben, wenn man Angehörige verliert. Er und seine Brüder waren gerade aus dem Kloster zurückgekehrt. Sehr interessant ihm zuzuhören. Bei guter Musik und ein paar Bierchen wurde dann noch etwas in gemütlicher Runde gefeiert. Das sind Highlights die in keinem Reiseführer stehen!! Super Erfahrung…

Luang Prabang:

Von Luang Prabang ging es dann in Richtung Süden, Richtung Kambodscha. Auf dem Weg dorthin, machten wir an einigen schönen kleinen Städten bzw. größeren Dörfern halt. Ich mochte Laos besonders, da alles sehr klein, gemütlich, nicht allzu touristisch und die Menschen unglaublich freundlich waren. Auch wenn die Menschen hier sehr arm sind, geben die Menschen einem dort nicht das Gefühl. Es wird kaum bis garnicht gebettelt und viel gelacht. Als wir in Thakaek halt machten, entschieden wir (hier waren wir nur noch zweit) uns eine kleine Scooter Tour zu machen, die über 3 Tage dauern sollte. Sehr coole Tour. Täglich fuhren wir ca. 150 km und waren somit täglich ca. 8 Stunden unterwegs. Wunderschöne Landschaften, kleine Dörfer und überaus nette Menschen waren mit von der Partie… Am zweiten Tag legten wir uns dann gemeinschaftlich auf die Schnauze. Unverletzt und mit leicht lädierten Scootern setzten wir unsere Tour fort. Kurz nach unserem kleinen Unfall, hielten wir in einem kleinen Dorf, in dem ein kleines lokales Fußballspiel stattfand. Hier hätten wir besser weiterfahren sollen. Dort angehalten wurden wir auf bedrohende Art und Weise von den Fans dort betrachetet. Wohl weil die „reichen“ Touris mit ihren (jetzt aufgrund des Unfalls nicht mehr ganz so) glänzenden Rollern den Eindruck erweckten, hier sei etwas zu holen. Einer der Fans, ein relativ herunter gekommener junger Typ umkreiste uns wie ein Adler auf der Suche nach Beute. Er betrachtete uns und vor allem meine brasilianische Mopedkollegin Luisa von oben bis unten. Ziemlich unheimlig. Seine Augen sagten „Gebt mir eure scheiß schönen Scooter, euer Geld und alles was ihr sonst noch so habt!“ Vielleicht hatte es sein Mund auch bereits gesagt, leider konnte ich ihn nicht verstehen. Glück für uns und somit schnell aus dem Staub gemacht. Das war übrigens die einzige Situation, in der ich mich ein wenig bedroht fühlte. Ansonsten fühlt man sich in ganz Südostasien sicherer als in manch anderer U-Bahnhof Station in Deutschland. Sehr ungewöhnlich, wenn man bedenkt, wie arm die Menschen hier sind und wie korrupt das System in einigen Ländern hier funktioniert. Naja, weiter gings… Auf halben Weg machten wir für 2 Nächte Halt am Konglor Cave, einer riesigen Höhle, die unglaublich beeindruckend war. In einer 3 Stündigen Tour mit dem Boot durch den Fluss der Höhle besichtigten wir das Monstrum. Der Ort in dem Höhle liegt ist unglaublich idyllisch und deshalb entschieden wir uns eine Nacht länger zu bleiben. Als wir uns dann auf den Weg machen wollten, streikte mein Roller. Scheinbar hatte die Batterie versagt. Nach einigen Versuchen, den Roller wieder ans laufen zu bekommen, kamen schon die ersten Einheimischen um mir zu helfen. Acuh deren Versuche waren vergeblich. Langsam entwickelte sich die Situation zu einem Spektaktel und lockte immer mehr Menschen an. Die Hostelbesitzerin forderte mich dann auf einem kleinen Jungen in die „Werkstatt“ des Dorfes zu folgen, wo mir geholfen werden könnte. Das erste unwohle Gefühl kam auf, da ich und Luisa zusammen nur noch ca. 2 Dollar dabei hatten. Möglicherweise nicht ausreichend um den Mechaniker zu bezahlen. Der nächste Geldautomat war 45 km entfernt. Der Mechaniker (der nur jemand war, der sich ein wenig auskannte) begutachtete meinen Roller und fing direkt an nach dem Fehler zu suchen. Das halbe Dorf versammelte sich, um den hilflosen Touristen und dem Mechaniker über die Schulter zu schauen. Nach ca. einer Stunde war das Problem behoben und die Batterie lief wieder. Es wurde geklatscht und ich bedankte mich herzlich bei dem Genie. Ein Glück, er läuft wieder. Dennoch wollte er gerne bezahlt werden. als wir fragten, wie viel er denn verlange, sagte er 30.000 Kip, also umgerechnet 3 Euro. Wir kramten in unseren Geldbeuteln und kratzen unser komplettes Geld zusammen und gaben es ihm. Glücklicherweise hatte ich noch 2 Dollar in meinem Portmone gefunden… Das war dann genug.  Es konnte also weitergehen. Hier sieht man das Spektakel…

image

Das letzte Stück der Tour war dann allerdings sehr langweilig. Nur eine dicke, langweilige Straße führte zurück zu dem Ort Thakaek, von dem wir gestartet waren. Nach 4 Tagen hatten wir es dann geschafft. Geiler Trip!

Bilder:

Danach ging es weiter gen Süden zu den 4000 Inseln im Mekong. Hier ist der Mekong unglaubliche 14 km breit und es gibt unzählige Inseln. Hier verbrachte ich einige nette Tage auf Don Det, einer der bekanntesten Inseln hier.

Auch hier ein paar Bilder:

Von hier aus ging es über die Grenze nach Kambodscha. Angkor Wat und einige andere schöne Sachen sollten mich hier erwarten… Fortsetzung folgt…

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