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Taman Negara – Welcome to the Jungle

22. November 2014 von Lukas 2 Comments

 

Zurück aus Melakka habe ich noch einen Tag in Kuala Lumpur verbracht um dann am nächsten Tag in den Dschungel aufzubrechen. Der Taman Negara Nationalpark liegt im Zentrum Malaysias, ist ca. 130 Millionen Jahre alt und somit einer der ältetsten tropischen Wälder der Welt. Der Dschungel ist ca. 4300 km² groß und bei der Durchfahrt entsteht der Eindruck, dass der Dschungel niemals endet. Ziemlich beeindruckend.

Die ursprünglichen Pläne alles auf eigene Faust dort zu erkunden, habe ich schnell über Board geworfen und noch in Kuala Lumpur eine Tour mit Bus- und Bootstransfer, 2 Übernachtungen und Programm gebucht. Der ganze Spaß kostete mich 370 RM (umgerechnet ca. 90 €).

Die Fahrt dorthin gestaltete sich etwas unschöner als ich mir erhofft hatte. Ich erwartete einen großen Bus mit viel Platz und vernünftiger Klimaanlage. Stattdessen gab es einen überfüllten Kleinbus und eine beschwerliche 6-stündige Busfahrt. Aufgrund der Hitze und des Platzmangels verschmolz mein linkes Bein während der Busfahrt mit dem rechten Bein des Bodybuilders aus Norwegen neben mir. Man kennt die schmatzenden Geräusche, die solch ein nasses Arrangement beim Trennen der entsprechenden Körperteile nachsichziehen. Wie auch immer. Mister Norway hatte wahrscheinlich ähnlich abartige Empfindungen. Die anschließende Bootstour (3 Stunden) ins Innere des Taman Negara Nationalparks war hingegen sehr erfrischend und (zumindest die erste Hälfte aufgrund der Landschaft) sehr aufregend. Wenigstens gab es einige nette Leute auf der Fahrt dorthin. Allenvoran ein schwules holländisches Pärchen, das seit Jahren eine Bar in Spanien betreibt. Sehr amüsant die beiden!!

 

Das war das Boot mit dem ich dann 3 Stunden durch den Fluss rauschte…

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Angekommen in einem kleinen Touristenstädtchen innerhalb des Parks, gab es auch direkt Essen, das überraschend gut geschmeckt hat und uns für den Night-Jungle-Walk gestärkt hat. Die einstündige Tour wurde von einem sehr lustigen Guide geleitet und brachte neben Schlangen, Spinnen, Walking Sticks (diese Dinger, die einfach aussehen wir ein Stock) ein paar Vögeln, Grashüpfern, sonst leider keine größeren Tiere zum Vorschein. Trotz alledem war es ziemlich cool, da all diese eigentlich kleinen Tiere, verhältnismäßig zu dem was man so kennt, unheimlich groß waren. Die Spinnen einfach unfassbar groß, angsteinflößend und zudem höchstgiftig. Auch die Walking Sticks und Heuschrecken, riesig. Leider konnte ich hier aufgrund der Taschenlampen einiger Leute keine brauchbaren Fotos machen.

Der nächste Tag begann dann mit einem kleinen Frühstück und anschließendem Jungle Walk bei Tag. Zunächst ging es über eine der längsten Hängebrücken der Welt. 510 Meter lang und 45 Meter hoch über dem Dschungelboden.

Hier einge Bilder, die ich auf dieser Brücke gemacht habe:

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Danach ging es weiter auf dem Boden durch den Dschungel. Ständig aufwärts und stets nassgeschwitzt ging es einige Höhemeter nach oben, um dort zu diversen Aussichtsplattformen zu gelangen.

Störend an der Tour fand ich, dass alles zu schnell ging und zu viele Leute auf einmal durch den Dschungel rannten. Deshalb auch hier wieder keine großartigen Lebensformen entdeckt. Trotzdem tolle Eindrücke…

 

Am Nachmittag ging es dann mit dem Boot zu einem kleinen Dorf der Orang Asli, der Uhreinwohner des Waldes. Schon die Bootstour war ein riesen Spaß. Es wurde vorher angekündigt, dass es nass werden wird. Nicht zu viel versprochen. So fuhren wir mit Vollgas durch ein paar Stromschnellen und kamen auf unsere Kosten. Komplett durchnässt ging es dann in das Dorf. Der Guide erzählte erstmal eine Menge über die Menschen dort. Tiere werden hier noch mit dem Blasrohr erlegt. Hauptsächlich Affen und Vögel. Will ein Mann eine Frau heiraten, muss er zunächst eine Nacht im Dschungel verbringen, kehrt er am nächsten Tag zurück, kann er heiraten, kehrt er nicht zurück, hätte er ohnehin keine Frau ernähren können. Die Verstorbenen werden hoch in die Bäume gehängt, um dem Himmel am nächsten zu sein. Natürlich weiß man, dass es Menschen gibt die tatsächlich so leben, aber dann mit ihnen zusammen zu sitzen, ist schon recht befremdlich.

Nach dem recht spannenden Vortrag haben wir uns das Dorf angesehen. Zum einen habe ich mich nicht besonders wohl dabei gefühlt, zum anderen bisweilen geschämt. Mein Unwohlsein galt nicht den Menschen dort an sich. Die waren überraschend freundlich, herzlich und machten einen überaus glücklichen Eindruck. Eher wegen der Tatsache, dass wir in ihr privates Leben eindringen und einige Touristen sich wie Idioten aufgeführt haben. Einige Leute verwechselten das Dorf leider mit einem Zoo und verhielten sich auch so. Sehr peinlich. Naja die Menschen dort sind das wohl schon gewohnt und reagierten gelassen und werden auch dementsprechend entlohnt.

Comments

  1. Barbara Jäger says

    26. November 2014 at 20:33

    … über die Brücke kriegten mich ja keine 10 Pferde!!

    Antworten
    • LukasLukas says

      27. November 2014 at 2:53

      Hat sich aber gelohnt…

      Antworten

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